Auswertung der Blogparade

Es ist soweit: die Auswertung der Blogparade "Liebenswerte Macken unserer Kinder" ist fertig. Insgesamt haben (mit mir) 14 Bloggerinnen mit 18 Kindern mitgemacht. Es freut mich insbesondere, dass auch neue "Gesichter" meinen Blog gefunden und am bunten Kinder-Macken-Outing mitgemacht haben! Ich danke für die Teilnahme:

So, nun zu Euren "Liebenswerten Macken". Insgesamt kamen 93 Macken zusammen, nur wenige haben sich wiederholt. Da ich Janina eine tolle Grafik versprochen habe, konnte ich es nicht lassen und habe die Macken in  Kategorien eingeteilt, nach ihrer Häufigkeit sortiert und in ein Balkendiagramm gepackt. Schick, ne?



Zeigt her eure Macken!

Insgesamt sind es zehn Kategorien geworden, die ich Euch jetzt noch etwas aufdröseln möchte. 
Als erstes fällt auf, dass viele Macken in die klassische Kategorie der Ticks fallen. Zu ihnen gehören Steine sammeln, Pflaster überall hinkleben, zwanghaftes Handtücher vom Haken nehmen, Schubladen öffnen und schließen oder auch Lampen an- und ausschalten. Interessant auch, dass diese Macken denen des ältesten Kindes von Vierviertel, welches Asperger Audit hat, ähneln. Dieser bevorzugt "Aufkleber abknaupeln", "Alles zählen" und "Schrauben und Glitzerndes sammeln".
Auch die Kleidung ist ein großes Thema und beinhaltet Kleidungsliebhaber und Kleidungsphobiker. Während die meisten Kinder sich ihre Socken und auch Schuhe mit Vorliebe bei jeder Gelegenheit von den Füßen reißen, gab es ein Kind, das Schuhe und Socken gerne trug! Wer hätte das gedacht. Auch Schuhticks, zwanghaftes Sachenwechseln mindestens einmal am Tag oder auch die Phobie vor süßen Kleidchen gehören dazu.
Viele Macken konzentrierten sich auf den eigenen Körper. Schließlich ist der immer greifbar und somit ein logisches Objekt der Albernheiten. Das Popeln kennen wir sicherlich alle, auch Gegenstände in den Mund, die Nase oder das Ohr stecken. Oder die Nase putzen. Das ist eine feine Sache, solange man es ins Taschentuch macht. Aber wenn man stattdessen alle anderen Gegenstände benutzt, nur kein Taschentuch, wird es zur Macke. Wenn wir bei den Körperöffnungen bleiben, wäre noch das Pinkeln zu nennen. Julias Paul neigt beispielsweise dazu regelmäßig auf dem Badezimmerteppich Wasser zu lassen. Oder Dajanas Fratz, der praktischerweise vor dem großen Geschäft auf Zehenspitzen läuft. So weiß man immer, wann es losgeht und muss nur noch den Topf unterschieben. Diesen Hinweis könnten doch alle Kinder bei sich eingebaut haben, das würde uns die Windel-Töpfchen-Übergangsphase deutlich erleichtern! Aber damit hört es bei den Körpermacken noch nicht auf. Ein Kind hat Phobie vorm Haareschneiden, das nächste legt sich gerne Sachen auf den Kopf. Na, das kann man doch miteinander verbinden: schließlich müssen die ungepflegten Haare ja verdeckt werden!
Um beim Körper zu bleiben: vier Kinder zeigten Macken, die im weitesten Sinne etwas mit Bewegung zu tun hatten: Tanzen bei jeder Gelegenheit, im Kreis drehen, Katzenjagen oder nachts stundenlang gegen das Bett treten. Es ist ja schön, wenn sich die Kleinen austoben. Aber nachts im Bett? Ui diese Macke wünsche ich keinen Eltern.
Hinter der Kategorie Soziales verstecken sich Macken wie Spielzeug zudecken, auf die Nase des Gegenüber tippen, laut herum grölen, wenn Muttern telefoniert oder - das finde ich das Beste - die Hand der Person, die das Kind ins Bett bringt, in den Mund stecken. Da muss man schauen, dass man die Hand am Ende auch wieder herausbekommt, wenn das Kindlein eingeschlafen ist! Aber so ein bisschen Adrenalin am Abend kann ja nicht schaden.
Das gute alte Spielzeug ist ebenfalls als Auslöser von Macken nicht zu verachten. Sei es jetzt die Vernarrtheit in Autos oder Bälle, das Malen mit Nicht-Stiften oder das Wasserplanschen. Kinder lieben Ihr Spielzeug. Aber auch andere Gegenstände, die eigentlich nicht als Spielzeug gedacht sind, werden vergöttert. Die große Liebe fanden die Kleinsten auch im Staubsauger, in der Farbe Rot, in Katzen und Bienen oder auch in der Feuerwehr.
Und was machen die Kinder noch so, wenn sie nicht gerade ihren Körper erkunden, spielen oder in der Gegend herumflitzen? Genau: Essen. Da werden Gummibärchen im Ganzen verschluckt, Essen partout nicht geteilt oder die anderen Kinder gefüttert, sogar soweit, dass hinter ihnen auf dem Spielplatz mit dem Brötchen hinterhergerannt wird, um es ihnen an den Mund zu halten. Der MUSS doch Hunger haben! Besonders gut gefallen hat mir auch die Mutter als Essensvorkoster von JEDEM Essen oder die Abneigung Rotes zu essen. Schon seltsam, sonst fahren die Kinder doch gerade auf diese Farbe ab. Sehr gesund ist auch die Vorliebe von Dajanas Kind, welches wirklich NUR Wasser trinkt, nichts anderes. Na das wird sich spätestens in 14 Jahren ändern!
Fehlen noch zwei Kategorien: Sprechen und Neugier. Unsere Lieblinge geben die lustigsten Laute von sich. Da kommentiert Annes Kind Mode jeder Art mit „eh“, da sind „tä“-Rufe aus dem Kinderbett noch vor dem eigentlichen Aufwachen zu vernehmen oder es wird wild drauf los gelabert oder alles mit „da“ kommentiert. Und wenn sie nicht gerade labern ohne Ende, dann gucken sie in der Weltgeschichte herum, denn neugierig sind die kleinen Bälger auch noch, gucken aus den Fenstern oder haben generell einen großen Entdeckerdrang.

Sind Macken liebenswert?

Diese Frage stellte sich Janina von Herzmutter, die in den Macken ihres Kindes erstmal so gar nichts Positives sehen konnte. Am Ende interpretierte sie die „geht gerade noch so-Macken“ als „liebenswert“. Zum Glück, sonst hätte sie ja nicht mitmachen können. Doch wenn ich mir die gesammelten Macken so anschaue, sind da wirklich ein paar dabei, die ich wahrscheinlich nicht unbedingt liebenswert finden würde, wenn das mein Kind zeigen würde. Dazu gehören zum Beispiel das in der Gegend herumgepinkle, die Haarschneidephobie, das nächstliche Bettgetrete, das Toilettenpapier zerpflücken oder das Malen mit Stiften, die keine sind. Und warum? Weil diese Macken Schlaf und Nerven rauben oder einfach eine Heidenarbeit verursachen. Wer räumt die Sauerei am Ende wieder weg? Die ganzen Papierschnipsel vom Boden lesen oder den Boden wischen. Oh Moment: bei der ganzen Pinkelei sind Toilettenpapierschnipsel auf dem Fußboden ja gar nicht so verkehrt. ;-) 
Aber viele genannte Macken sind wirklich liebenswert, zum Beispiel das Sachen auf den Kopf legen, das Schmusehasen ins Ohr stecken, oder das „da“-Gerufe. Auch würde ich gerne mal das Zehenspitzenlaufen vor dem großen Geschäft live mitbeobachten. Ich würd` mich sicherlich schlapplachen. 

Aber in jedem Fall habt Ihr gezeigt, dass jedes Kind ein Individuum ist. Jedes Kind zeigt schon früh, was es will und was nicht. Es ist interessiert an sich, seinem Körper, seiner Umgebung, seinen Spielsachen. Es versucht die Welt zu entdecken mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Es wächst eine kleine Persönlichkeit heran, die eben weil sie so besonders und individuell ist, auch so liebenswert ist. Und mal im Ernst: wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn alle Babys und Kinder nur „08/15“ wären?!

Ich bedanke mich für Eure Teilnahme. Bis zum nächsten Mal ;-)
Eure Wiebke
 


Labels: