Beim Post "Tischmanieren" habe ich ja
schon ein wenig meinen Senf zum Thema Erziehung (am Tisch) abgegeben. Und dann habe ich bei
Grummelmama Katja diesen wundervollen Post zum Thema Loben gelesen. Mich
hat dieses Thema irgendwie nicht mehr losgelassen. Wie erzieht man richtig? Gibt es bestimmte Regeln, nach denen man sein Kind erziehen kann, ohne es bloßzustellen oder in seiner Persönlichkeit zu untergraben?
Ich selber vertrete eher einen "moderneren" Erziehungsansatz. Der autoritäre Erziehungsstil, der im zwanzigsten Jahrhundert weit verbreitet war, ist aus meiner Sicht nicht passend, um sein Kind zu einem selbstbewussten und fröhlichen Kind zu erziehen. Meinen Erziehungsstil kann man wahrscheinlich irgendwo zwischen demokratisch und laissez-faire einordnen. Ich versuche viel zu erklären und sie in die Entscheidungen einzubinden, gleichzeitig aber auch den Freiraum für eigene Erfahrungen zu geben. Dabei handele ich nicht nach bestimmten Regeln, es ist eher das berühmte Bauchgefühl, das mir sagt, wie ich mit meinem Kind umzugehen habe. Dennoch habe ich einmal versucht dieses "Bauchverhalten" in Worte zu fassen und quasi mein ganz persönlichen "Erziehungsregeln" zu formulieren.
Ich möchte betonen, dass es sich um meine individuelle Ansicht handelt, um meine Erfahrungen. Und ich habe das Gefühl, dass ich ganz gut damit fahre. Vielleicht findet sich ja der ein oder andere auch darin wieder?!
|
pixabay.com |
Hier die Regeln:
1. Alles erlauben
Das Kind darf alles, was die Eltern vorleben
auch nachmachen (außer es ist gesundheitlich bedenktlich, wie scharfes
Messer halten oder Alkohol trinken). Schließlich soll es nicht in seiner
Neugier und seinem Tatendrang gebremst werden, es ist die beste Art zu
Lernen und Selbstbewusstsein aufzubauen.
2. Zum Lachen bringen
Was das Kind zum Weinen bringt, sollte man nicht wiederholen, was es zum Lachen bringt dafür umso öfter machen.
3. Alles begründen
Regeln und Verbote müssen begründbar und nachvollziehbar sein und der späteren "Warum"-Phase standhalten können.
4. Zuhören
Man sollte auf das Kind und seine Bedürfnisse hören. Zugegeben,
im Babyalter ist es noch recht schwer, da muss man viel an Mimik und
Körpersprache ablesen, aber dann mit zwei Jahren können Sie sich so
wunderbar artikulieren. Also einfach mal hinhören.
5. Loben, Loben, Loben
Es darf gelobt werden, was das Zeug hält: Oh, Du bist
so süß. Du bist die Beste, Du hast aber fein die Schuhe ausgezogen, oh
kannst Du aber schon toll Laufrad fahren... Wahlweise darf fleißig dabei
in die Hände geklatscht und entzückt gestaunt werden.
6. Kritik zurückhalten
Der Ton macht die Musik oder auch: ein inflationärer Gebraucht
von Meckerei lässt die Wirkung verblassen. Das heißt auch wenn man auf das Kind
böse ist, weil es zum wiederholten Male den Ärmel in ihr Marmeladenbrot
gehalten hat, bitte versuchen gefasst zu sein und freundlich zu
bleiben. Ein unangebrachter Ton kann das Kind überfordern und zum Weinen
bringen. Besser ist es freundlich aber bestimmt zu sagen, was es denn
anders machen sollte. Wenn man dann mal WIRKLICH ausrasten muss,
versteht es auch den Unterschied.
Und diese Regeln wende ich bei Wirbelwind an, sind aber wohl nicht für jedes Kind zu empfehlen: