Meine erste Schwangerschaft - ein Rückblick auf das zweite Trimester


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Es wird Zeit für den zweiten Teil meiner Schwangerschaftsgeschichte. Nachdem ich Euch mit meinen Problemchen im ersten Trimester gebeutelt habe, folgt das gänzlich problemfreie zweite Trimester. Laaangweilig, könnten manche sagen. Aber eine Schwangerschaft ist ja schon aufregend genug, auch ohne Komplikationen. Aber seht selbst...

So habe ich es mir vorgestellt  

In meiner Vorstellung war das zweite Trimester die Wohlfühlzeit. Der Bauch wird sichtbar, man kann sein Geheimnis in die Welt hinausschreien, wenn es die Kollegen aufgrund der Papierkorb-Kotzerei nicht schon längst gewusst haben. Man erfährt das Geschlecht, sucht sich einen Namen aus und trifft Vorbereitungen für den Neuankömmling, wie Zimmer einrichten, streichen, Sachen kaufen usw.
Und wie sah es wirklich aus? Soviel vornweg: Es war gar nicht mal so weit von meiner Vorstellung entfernt.

Schwangerschaftsbeschwerden und Körperphänomene  

Das Unwohlsein war fast weg. Mit Abnahme des Unwohlseins stieg zum Leidwesen der Waage mein Hunger komplementär an. Die Blutungen hörten nun gänzlich auf. Die Brustwarzen waren bis zur SSW 17 empfindlich. Zudem wurde die Haut schlechter: ich bekam Pickel wie zu meiner Jugendzeit. Na toll! Im Nachhinein ganz interessant, denn es ist ja der Glaube verbreitet, dass unreine Haut auf ein Mädchen hinweisen. So war es ja auch bei mir. Habt Ihr da auch Erfahrungen gemacht? Neben den Pickeln wurde meine Haut auch empfindlich und juckte sehr stark. Die Haare, welche im ersten Trimester schnell fettig wurden, waren nun länger schön. Vielleicht lag es auch daran, dass sie kaum noch ausfielen und deutlich fülliger wurden.
Ab der SSW 24 musste ich immer häufiger auf die Toilette, obwohl eigentlich nie viel herauskam. Ja, das Baby drückte mir wohl auf die Blase. Die „linea nigra“ unterhalb meines Bauches verdunkelte sich im siebten Monat. Auch die sogenannte Verdunklung des Warzenhofes konnte ich erst jetzt feststellen. 

Bauchgefühl 

Als das Unwohlsein verschwand und auch die Blutungen, welche mich bereits die ganze Schwangerschaft begleiteten, war es fast wie früher (abgesehen von der Haut). Mein Bauch wuchs viel langsamer, als erhofft und so konnte man bislang nur erahnen, dass dort ein kleines Leben in mir wachsen sollte. Da ich sonst sehr fit war, vergaß ich ab und an, dass ich schwanger war.
Dennoch erzählten wir in der SSW 15 unser Glück allen Verwandten (ein paar Auserwählte wussten es schon eher), immer das Ultraschallbild griffbereit, um die Schwangerschaft zu belegen. Den Bauch als Beweis konnte ich ja noch nicht vorzeigen. Die Schwangerschaft wurde sehr positiv aufgefasst, außer dass nun von allen Seiten das Wort „Hochzeit“ fiel.
Mein Bauch, 27. SSW
Im fünften Monat konnte man allmählich den Bauch erahnen. Er wuchs aber weniger nach vorne, sondern eher nach Innen und in die Breite. Noch ein Klischee für Mädchen erfüllt! Wenn man mich von Hinten sah, konnte man mein breites Kreuz bewundern. In der SSW 18 passten nur noch auserwählte Hosen. Dann in der SSW 23 schien der Bauch plötzlich über Nacht ordentlich an Größe zuzulegen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich morgens vor dem Spiegel stand und dachte: „Nanu, wo kommt der denn her?“. Ich fing an meinen Bauch auch der Öffentlichkeit zu präsentieren, da ich nun nicht mehr Gefahr lief Fragen à la "Ist der Bauch angefressen?" über mich ergehen lassen zu müssen. Nun war es offensichtlich: ich war schwanger.

Das Innenleben 

Beim Ultraschall in der SSW 16 lag unser Wirbelwind erstmals andersherum im Bauch. Sonst war das Köpfchen links, nun war es rechts. Während des Ultraschalles sah man, wie es sich streckte und man konnte die einzelnen Rippen und die Wirbelsäule sehen. Der Arzt kommentierte die Bewegungen mit „Das liegt ja kreuz und quer!“. Ja, noch war Platz im Bauch!

In der SSW 17 habe ich einen Glückskeks verdrückt. Der Spruch darin machte mich baff, obwohl ich ja sonst für so etwas nicht zu haben bin: „Etwas in Ihnen verspricht gute Gesundheit“. Wenn das kein Zeichen ist! Ich habe ihn mir in mein Schwangerschaftstagebuch geklebt. Es sollte mir Glück bringen.

Allmählich, in der 19. SSW, konnte ich das Magengrummeln von den Bewegungen des Babys unterscheiden. Wie richtige Tritte fühlte es sich aber nicht an, eher wie Seifenblasen, die in meinem Bauch zerplatzten. Von außen spürte man es aber, zum Leidwesen des werdenden Papas, noch nicht. Er musste bis zur 22. SSW warten.

Mit 20 Wochen Schwangerschaft auf dem Buckel hatte ich die Feindiagnostik, in welcher mir zwei Schamlippen präsentiert wurden: ein Mädchen. Ich kaufte rosa Socken und zeigte sie stolz meinem Freund, der insgeheim lieber einen Jungen gehabt hätte. Er meinte trocken: „Wir ziehen unserem Jungen keine rosa Socken an.“ Ich konterte: "Das machen wir auch nicht". :-)
Auf dem Ultraschallbild, welches in der Feindiagnostik entstand, ist das Herz gut zu erkennen. Über dem Auge sieht man die rechte Hand. Auf der Höhe der Nase soll (laut Arzt) die Nabelschnur zu sehen sein.

Die Tritte wurden zunehmend deutlicher und kräftiger (SSW 25). Die Kleine bekam eine ganz schöne Kraft. Nun konnte man die Tritte auch mit bloßem Auge sehen. Eine Woche später hatte mein Freund seinen Kopf auf den Bauch gelegt und nach dem Herzschlag gehorcht. Er konnte ihn tatsächlich hören. Er ortete ihn relativ weit unten. Beim Frauenarzt am nächsten Tag zeigte sich auch warum: sie lag  bereits richtig herum mit dem Kopf nach unten.


Organisatorisches 

Da wir zum Zeitpunkt der ersten Schwangerschaft nicht verheiratet waren, machten wir eine Vaterschaftsanerkennung. Es bietet sich an dies vor der Geburt zu machen, dann muss die Geburtsurkunde nicht nochmal geändert werden, da dort sonst „Vater unbekannt“ vermerkt wird, auch wenn der Vater bei der Geburt anwesend ist.
Auch sollte man sich spätestens jetzt um eine Nachsorgehebamme kümmern. Ebenso muss geklärt werden, wo man sein Kind zur Welt bringen möchte: Krankenhaus, Geburtshaus, Hausgeburt, Auto ;-) und ob man eventuell eine Beleghebamme braucht bzw. möchte.
Die Anmeldung zum Geburtsvorbereitungskurs sollte bereits erfolgt sein, damit dieser spätestens im dritten Trimester beginnen kann.

Solange man als werdende Mutter noch fit ist, kann man nun beginnen das Kinderzimmer einzurichten. Das war bei uns nicht möglich, weil wir in meinem achten Schwangerschaftsmonat noch umgezogen sind. Das Nestchenbauen kam bei mir also später dran.
Auch den Namen hatten wir noch nicht. Nachdem wir das Geschlecht wussten, suchten wir zwar in verschiedensten Internetseiten zu mehr oder weniger beliebten Vornamen, aber so richtig einig wurden wir uns nicht. Später haben wir dann zwei Namensvarianten "erarbeitet", mit denen wir in den Kreißsaal gingen.


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Das erste Trimester
Das dritte Trimester 

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