Meine erste Schwangerschaft - ein Rückblick auf das dritte Trimester




Nach dem ersten und zweiten Teil meiner rückblickenden Schwangeschaft mit Wirbelwind folgt nun der fehlende dritte Teil. 
Das mittlere Trimester war ja recht entspannt, ohne besondere Vorkommnisse. Nun wird es wieder etwas spannender, geschuldet den bösen CTGs, welche unsere Ärztin immer seeeehr kritisch beäugt hat. Ich selbst hab mich aber (Achtung Schenkelklopfer!) den Umständen entsprechend gut gefühlt. Aber lest selbst.



So habe ich es mir vorgestellt


Ich war mir sicher: im dritten Trimester fängt man auf Grund des weichen Beckens und des dicken Bauches an zu watscheln und macht Charlie Chaplin Konkurrenz. Man muss ständig auf Toilette, auch nachts, was aber egal ist, weil man wegen der Rückenprobleme sowieso nicht mehr schlafen kann. Schuhe zum Schnüren werden in den Schrank verbannt, denn die Füße kann man ja eh nicht mehr sehen, geschweige denn zubinden. Man geht regelmäßig zum Geburtsvorbereitungskurs, natürlich in Begleitung des Mannes, der hechelnd hinter einem sitzt und den übergroßen Bauch hält. 

Beschwerden und Körperphänomene


Meine Haare wurden fülliger. Gleichzeitig kamen sie mir sehr stumpf vor, vielleicht genau deshalb, weil sie sich nicht mehr erneuerten. So gesehen freute ich mich schon auf den großen Haarausfall nach der Geburt.
Seltsam war das häufige Nasenbluten. Mindestens einmal am Tag und gerne wenn ich morgens das Haus verließ, fing sie an zu bluten.
Witzig fand ich eine Schwangere im Geburtsvorbereitungskurs. Sie freute sich, dass sie endlich Wasser in den Beinen hatte, denn das gehöre ja schließlich dazu. Ich hingegen war froh, dies eben nicht zu haben.
Die Toilettengänge hielten sich in Grenzen. Der Druck auf die Blase, die ich im zweiten Trimester spürte, war nicht mehr so schlimm. Auch nachts musste ich nur einmal raus und konnte sonst noch ganz gut schlafen. Da ich aber gerne auf dem Bauch schlafe, musste ich mich schon etwas umgewöhnen. Ich freute mich schon darauf nach der Schwangerschaft ENDLICH wieder auf dem Bauch liegen zu dürfen, da hatte ich die blöden milchgefüllten Brüste nur irgendwie überschätzt :(
In der 36. SSW schmerzte mir bei längerer einseitiger Belastung die Hüfte. Wirklich belastend für meinen Körper wurde es zwei Wochen vor dem Entbindungstermin, als die Rückenschmerzen einsetzten. Ansonsten ging es mir erstaunlich gut. Selbst im Krankenhaus drei Tage vor der Entbindung rannte ich in typischer Wiebke-Manier auf die Toilette, was die behandelnde Ärztin amüsiert beobachtete. 

Bauchgefühl


In der SSW 27 merkte ich erstmals, wie mein Bauchnabel beim Einatmen etwas herauskam. Richtig „herausploppen“ tat er jedoch bis zum Ende nicht. Es war eher so eine Art Nase. 
Ab der SSW 28 zerbeulte sich zusehends der Bauch durch die Streckbewegungen und Tritte des Babys.
Ab dem achten Monat merkte ich dann, wie mein Bauch beim Laufen mitschwang. Ein seltsames Gefühl. Die Kugel wurde endlich deutlich sichtbar. In der SSW 32 drückte der Bauch zeitweise, als hätte ich zu viel gegessen.
In der SSW 35 deformierte sich der Bauch förmlich durch die Streckbewegungen und Tritte des Babys. Einmal meinte mein Freund einen Fuß oberhalb des Bauchnabels zu erkennen. Er drückte sanft dagegen, was eine Bewegung beim Baby hervorrief: Papa und Kind haben miteinander „kommuniziert“.
Ab der SSW 37 habe ich ab und an ein Ziehen in der Leistengegend verspürt, das auch manchmal den Rücken herauf zu merken war. Waren das die Senkwehen?
Man konnte nun sehr deutlich auf der einen Seite den Po und auf der anderen Seite die Beine fühlen. Es wurde eindeutig eng im Bauch. Beim Arztbesuch in der SSW 39 wurde ein verkürzter Gebärmutterhals festgestellt. Der Endspurt begann! 

Innenleben


In der SSW 28 konnte ich erstmals einen Schluckauf des Babys spüren, eine Woche drauf stellte auch der Arzt Schluckbewegungen beim Ultraschall fest.
In der SSW 33 fing sie dann an, die erneute Ärzte-Odyssee. Schuld an allem war das CTG, bei welchem die Herztöne des Babys gemessen werden. Es war ein Phänomen: die Kleine konnte noch so zappelig und aktiv in meinem Bauch sein, sobald ein CTG angeschlossen wurde, war sie ganz ruhig und hatte einen sehr regelmäßigen Herzschlag - was interessanter Weise gerade NICHT gewollt wird. Die Schwester behauptete, das Baby würde wohl schlafen und versuchte es mit ruckartigen Bewegungen oder (Achtung Ironie) Spieluhren mit Schlafmelodien wieder wach zu bekommen. Doch vergebens. Keiner wollte mir glauben, dass sie sich sonst soo schön und viel bewegt. Im Nachhinein glaube ich, dass sie dem CTG und ihren eigenen Herztönen zugehört hatte und deshalb so ruhig war. Auch jetzt noch ist sie in lauten und fremden Situationen mucksmäuschenstill. Aber ungeachtet dessen war mein sowieso schon überängstlicher Arzt sehr besorgt darüber. Und so durfte ich fast jede Woche zum CTG antanzen. Beim zweiten CTG (SSW 34) war sie dann wieder zu aktiv. So war durch die heftigen Bewegungen die Verbindung zum CTG-Schreiber zweimal kurz unterbrochen. Diese zwei Ausbrecherkurven wurden vom Arzt kritisch beäugt. Das Ende vom Lied war, dass ich zum Kontroll-CTG ins Krankenhaus durfte. So ging es dann die nächsten Wochen weiter: CTG beim Frauenarzt, Überweisung ans Krankenhaus, wo die Ärzte deutlich weniger ängstlich waren und mir eine „go“ gaben.
Da die Kleine auch beim CTG zwei Tage vor berechnetem Entbindungstermin sehr ruhig war, machte die Ärztin noch ein Ultraschallbild. So durfte ich sie beim Daumenlutschen bewundern. 

Wie sich unser Wirbelwind im Bauch bewegen konnte, zeigt dieses Video. 




Wir sind bereit!


Mein Babywunsch war von Beginn an riesengroß. Ängste verspürte ich kaum, weder beim Ablauf der Schwangerschaft, noch vor der großen Aufgabe, die da in meinem Bauch heranwuchs. Der Vater war jedoch zu Beginn skeptisch, ob er der Aufgabe gewachsen war. In den ersten Wochen der Schwangerschaft beichtete er mir eines Abends, dass er Angst hatte als Vater zu versagen. Nun, in der 39. SSW erzählte er mir, dass er während der Autofahrt mehrmals grinsen musste, weil er an unser Baby gedacht hat. Der Sinneswandel kam gerade noch rechtzeitig!
Passend dazu war auch endlich die Wohnung bereit für ein Baby. Im neunten Monat waren wir noch umgezogen, um unserem Kind ein Zimmer mehr und eine bessere Wohngegend zu bieten. Entsprechend hektisch waren die letzten Wochen: alles auf Vordermann bringen, Streichen, Babymöbel kaufen, aufbauen und so weiter und so fort. Bett, Wiege, Windel, Feuchttücher, Kinderwagen und sogar ein Spielzeugtrapez für die Babyschale hatten wir. Fehlte nur noch das Baby selbst.
Nur den Namen hatten wir bis zuletzt noch nicht ausgewählt. Wir hatten uns zwei Alternativen überlegt und wollten nach der Geburt beim Anblick unseres Babys spontan den passenderen geben.  

Meine Schwangerschaft in Fakten 

So und er sich jetzt keine Lust hat Teil eins und zwei nochmal zu Gemüte zu führen, der kann hier die Fakten kurz und knackig nochmal nachlesen:


So sah mein Bauch in Zeitraffer aus:
Mein Bauch in der 17., 22., 27., 32. und 39. SSW

Und Wirbelwind war in der 36. SSW so groß:


Ich hoffe es hat Euch wieder dieser kleine Einblick gefallen. Demnächst folgt noch mein Geburtsbericht.

Eure Wiebke

Hier geht es zum den anderen Berichten:
Das erste Trimester
Das zweite Trimester

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