Die Liebe
„Mama on the rocks“
hat zur Blogparade aufgerufen. Sie fragt nach unseren Erfahrungen zu „Mommy
wars“. Was haben wir für Erfahrungen mit anderen Müttern gemacht, die es immer
besser wissen und uns mit nervigen Fragen mit dem Rücken an die Wand stellen
wollen? Sie hat - zusammen mit Muffinqueen und Momsoffice - den Anfang
gemacht und nicht nur nervige Fragen zusammengestellt, sondern auch die
ultimativen Antworten gegeben.
Mein Highlight:
Nervige
Mutter: „Ich finde es nicht gut, dass Deine Tochter Cracker isst.“
Ideale
Antwort: „Bier wollte sie nicht.“
So, und
nun krame ich einmal in meinen Erinnerungen und überlege, welche Fragen mich
denn so aus der Bahn geworfen haben.
Stillen
Ja, ich
denke nicht gerade mit Wohlwollen an meine Stillzeit zurück. Ich hatte von Beginn an Startschwierigkeiten. Noch im Krankenhaus, in der zweiten Nacht,
wollte meine Milch einfach noch nicht kommen und Wirbelwind hatte einen
Mordshunger. Und so schrie sie und schrie und ich legte an und legte an. Sie
sog, natürlich ohne Erfolg, beruhigte sich ohne Brust vielleicht so 10 Minuten
und fing dann wieder an zu schreien. Hier wurde ich bereits mit dem ersten
Kommentar einer hochschwangeren Mutter konfrontiert, die neben mir im Zimmer
lag: „Legst Du sie schon wieder an?“
Was soll ich denn sonst machen? Sie schreien lassen?
Auch die
nächste Zeit wurde nicht besser. In den gesamten viereinhalb Monaten, die ich
voll gestillt habe, hatte ich vielleicht zweimal das Glück diesen legendären
Vier-Stunden-Rhythmus kennenzulernen. Ansonsten hieß es: eineinhalb Stunden stillen,
dann 30-60 Minuten Pause, dann wieder von vorne (nur nachts lief es gut). Nicht
nur einmal hörte ich den Kommentar: „Du
hast nicht genug Milch, Du musst zufüttern.“ Aber ich - und Wirbelwind -
hielten durch, bis uns der Brei etwas mehr Zeit verschaffte.
Schlafen
Ja, wer
kennt sie nicht, die Fragen aller Fragen: „Und,
schläft es schon durch?“ Ich glaub als ich das nach zwei Monaten gefragt
wurde, habe ich nur gelacht. War ja sicherlich nicht ernst gemeint die Frage.
Manchmal fügte dann ein frischgebackenes Elternpaar hinzu: „Also unsere hat von
Anfang an durchgeschlafen“. Äh, klar. Oder Euer Babyfon funktioniert nicht
richtig! Will doch keiner wissen, so was! Grmpf.
Und als
unser Wirbelwind nach neun Monaten dann doch mal öfters durchschlief,
quartierten wir sie in ihr eigenes Zimmer aus. Für die einen zu spät „Was, sie schläft noch bei Euch im
Schlafzimmer? So lernt sie ja nie durchzuschlafen.“, für die anderen zu
früh „Man muss doch bei dem Kind
schlafen. Was ist wenn was passiert?“ Ja was soll man denn nun glauben?!
Bekleidung
Unser Kind
hatte zu Babyzeiten immer Hitze. Sie schwitzte schnell und bekam Pickelchen.
Wir kleideten sie daher auch im Winter relativ leicht (die Räume waren ja
beheizt). Im Kinderwagen lag ein dicker Fußsack (es guckte nur das Köpfchen
raus), so dass wir sie auch bei Minustemperaturen nur mit Body, Strickjäckchen
und Hose bekleidet dort hineinstecken. Die warmen Füßchen am Ende eines langen
Spazierganges gaben uns Recht. Doch manch einer schaute uns schockiert an, als er
sah, welch spärliche Kleidung sich da unter dem Fußsack verbarg. Worte wie „Wollt Ihr Eurem Kind nicht noch eine Jacke
anziehen“ folgten daraufhin unausweichlich.
Spielzeug
Wirbelwind
kämpfte schon früh mit den Zähnchen. Mit fünfeinhalb Monaten war der erste
durch. Und dieser machte sich selbstverständlich schon einige Wochen vorher bemerkbar. Sobald sie mit drei Monaten einen Beißring halten
konnte, war dies ihr liebster Begleiter. Mit vier Monaten haben wir ihn gegen
eine Silikonzahnbürste ausgetauscht, welche direkt als Zahnungshilfte
gedacht war. Sie ging damit sehr geschickt um und es tat ihr gut. Eine andere
Mutter guckte uns einmal entsetzt an und bemerkte: „Nicht dass sie sich die zu tief in den Rachen steckt!“ Ich glaube
ich antwortete etwas wie: „Sie ist so geschickt, das ist noch nieee passiert.“?
Ja ich weiß, wann Prahlen angebracht ist ;-)
Bestimmt fällt mir noch mehr ein, wenn ich genauer drüber nachdenke. Denn jede Mutter (und Vater, und Oma und Opa) hat so seine eigenen Vorstellungen darüber, was richtig ist und was nicht. Fast täglich begegnen einen solche Situationen. Und ich möchte nicht abstreiten, dass mir auch bereits solche Kommentare herausgerutscht sind, auch wenn ich mich daran nicht mehr erinnern kann :P
In dem Sinne möchte ich die Blogparade mit einem kleinen Appell schließen: Dass sich Mütter gegenseitig besserwisserisch verhalten, lässt sich wohl nicht vermeiden. Wichtig ist, was ihr daraus macht. Nehmt es mit einem Achselzucken hin, denkt Euch eine lustige Antwort aus, oder ignoriert es einfach. Aber steht zu dem, was Ihr macht und lasst Euch nicht reinreden (außer die andere Mutter hat WIRKLICH gute Argumente!).
Eure Wiebke
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