Inzwischen ist das Schlafverhalten unseres Wirbelwindes kaum einer Rede Wert. Vielleicht auch ein Grund, weshalb ich bislang noch nichts darüber geschrieben habe. Doch bevor der ganze Trubel wieder von Vorne losgeht und uns das neue Kind den nächtlichen Schlaf raubt, möchte ich Euch einmal erzählen, wie sich das Schlafverhalten von Wirbelwind von Geburt bis heute (also 2 1/2 Jahre) entwickelt hat. Das ganze soll völlig wertfrei geschehen und auch nicht an die Diskussion zum Familienbett anknüpfen. Und ihr werdet feststellen, dass ich ganz schön kleinlich bin. Natürlich habe ich mir das nicht alles gemerkt, sondern fein säuberlich Tagebuch geführt. Sogar die Schlafzeiten habe ich mir notiert, so dass die unten abgebildeten Diagramme entstehen konnten. Doch von Anfang an...
Schlafort(e) und Einschlafrituale
Ich
muss gestehen, dass ich das Wort "Familienbett" erst in meiner
Bloggerzeit kennengelernt habe. Davor ging ich sehr blauäugig an das
Schlafthema heran und folgte der (für mich) allgemein vertretenen
Ansicht, dass das Baby in einem eigenen Bettchen zu schlafen hat. Hierzu
hatten wir für die erste Zeit eine Wiege, die wir nach einigen Monaten
gegen ein Babybettchen austauschten. In diesem schläft sie heute noch,
jedoch sind die Schlupfsprossen inzwischen entfernt. Wenn das
Geschwisterchen irgendwann da ist und in sein eigenes Bettchen umziehen
wird, dann bekommt Wirbelwind ein großes Bett.
Doch
selbst die Wiege brauchten wir anfangs kaum. Denn (zumindest tagsüber)
schlief sie selten in ihrer Wiege, sondern dort, wo sie eben gerade
gestillt oder herumgetragen wurde: auf dem Stillkissen auf meinem Schoß,
im Elternbett, im Auto, im Arm, in der Manduca und, natürlich, im
Kinderwagen. Nachst legten wir sie von Beginn an zum Schlafen in ihre
Babywiege.
Zu
Beginn des fünften Monats führten
wir ein abendliches Zubettgeh-Ritual ein, um ihr etwas Struktur zu geben und zu
verdeutlichen, dass nun Schlafenszeit war. Hierzu haben wir sie zuerst
gewaschen und eingecremt. Dann bekam sie die Abendmilch und (ab dem sechsten
Monat) die Zähne geputzt. Die Zahnbürste behielt sie gleich ein, verschleppte sie mit ins Bett, wo sie
weiter genüsslich darauf herumbiss, bis sie ihren Nuckel verlangte und sich an ihr
Schmusetuch kuschelte. Wir sangen noch ein Gute-Nacht-Lied, „La le lu“, und
ließen anschließend die Spieluhr mit demselben Lied laufen. Manchmal gackerte
sie schlaftrunken noch etwas vor sich hin. Irgendwann, mal nach einer Minute
mal nach 10, schloss sie schließlich die Augen und schlief zufrieden ein. So
oder so ähnlich gestaltete sich das Zubettgehen bis über den ersten Geburtstag
hinaus.
Natürlich
lief es nicht immer so friedlich ab. Am Ende des sechsten Monats, als ich sie abends nicht mehr stillte, protestierte heftig. Es folgten ein-zwei Wochen Entwöhnungsphase, in denen
sie sich regelmäßig in den Schlaf schrie. Doch es wurde bald weniger und hörte irgendwann ganz auf.
Im zehnten Monat war das Zubettbringen
wieder schwieriger. In dieser Zeit fremdelte sie sehr, auch gegenüber dem
Papa. Dann durfte sie nur die Mama ins Bett bringen.
Außerdem ging sie ständig in den Vierfüßlerstand hoch und dann in die
Sitzposition und dachte gar nicht daran still liegen zu bleiben, die Augen zu
schließen und einzuschlafen, selbst wenn sie wirklich müde war. Wie ein Floh
schnippste sie immer wieder hoch, sobald man sie versuchte auf der Matratze
abzulegen. Bis zu 45 Minuten konnte diese Prozedur dauern.
Heute singen
wir ihr immernoch "La le lu" vor, dann verabschiedet sich der Papa und
ich singe ihr noch ein selbstgedichtetes Lied "auf dem Berg". Dann halte
ich kurz ihre Hand und verabschiede mich.
Seit
ein paar Wochen will sie es beim Einschlafen hell haben. Das Rollo darf
nicht ganz unten und das Nachtlicht muss an sein. Zu Weihnachten
gab es praktischerweise von der Oma einen "Wusel", wie wir ihn getauft
haben. Es ist eine Art Nachtlicht-Wecker, bei welchem man Urzeit und
Aufwachzeit einstellen kann. Er leuchtet dann nachts als Mond und zur
Aufwachzeit wird er zur Sonne. Seit ein paar Tagen hat sie das Prinzip
nun verstanden und steht pünktlich zum "Sonnenaufgang" bei uns im
Zimmer. Zuvor war sie öfter vorher wach geworden und rief nach uns, weil
sie sich unsicher war, ob sie schon aufstehen darf. Eine tolle
Erfindung!
Nächtliches Schlafverhalten von Geburt bis 12 Monate
Es wird gesagt, dass Babys erst mit etwa 12 Wochen einen
eigenen Tag-Nacht-Rhythmus herausbilden. Bis dahin orientiert es sich an den
eigenen Nahrungsbedürfnissen sowie den Schlafzeiten der Mutter. Wir konnten dennoch bereits früh einen Tag-Nacht-Rhythmus erkennen.
Während Wirbelwind tagsüber sehr häufig an die Brust wollte, sehr munter war,
insbesondere morgens, wurde sie gegen Abend müder und rieb sich ab dem zweiten
Monat vermehrt die Augen und schlief meist sobald es dunkel wurde ein.
Und bereits sehr früh schaffte Wirbelwind nachts deutlich mehr zusammenhängende
Schlafstunden als am Tag.
Nach neun Tagen schlief sie fünf Stunden am Stück. Seitdem hatte sie fast jede Nacht eine
Phase, in welcher sie 4-5 Stunden am Stück schlief. Dann im zweiten Monat
wurden die nächtlichen Stilleinheiten immer kürzer. Von anfänglich einer Stunde
waren es nur noch 10 Minuten, die sie an meiner Brust trank. Anschließend schlief sie auch viel schneller
wieder ein. Manchmal machte sie beim nächtlichen Stillen nicht einmal die Augen auf,
sondern schien weiter zu schlafen.
Und dann, am Ende der achten
Woche schlief sie das erste Mal durch. Sie brachte es auf fast neun Stunden. Meine Brüste weckten mich, bevor es das Baby tun konnte. Ab Ende des dritten Monats schlief sie immer öfter durch. Ab der 18. Woche reduzierte sich die lächste Nachtschlafphase jedoch wieder und pendelte sich bei ca. fünf Stunden ein. Nur selten hielt sie länger durch.
Die folgenden Grafiken zeigen, wie lange Wirbelwind insgesamt
nachts schlief (rosa Balken) und wie viel Stunden davon die längste Schlafphase
betrug (blaue Linie).
Ab der 32. Woche
geschah es immer häufiger, dass sie fast durchschlief. Acht Stunden am Stück
waren keine Seltenheit, einmal waren es sogar 9 ½ Stunden. In der 34. Woche
war Wirbelwind nachts öfter wach, schlief aber irgendwann, nach einer halben bis einer Stunde, von selber wieder weiter.
Sie war in dieser Zeit richtig munter und
quietschfidel, brabbelte und quietschte vor sich hin. Es war, als ob sie ihren
Schlafrhythmus verloren hatte. Auch verlangte sie erstmals
nachts den Schnuller.
Dann in der 38. Woche,
mit neun Monaten, war endlich das eingetreten, was wir uns seit der Geburt
herbeigesehnt hatten: sie hatte RICHTIG durchgeschlafen: fast 11 Stunden am Stück. Und sie hatte zwischendrin
KEINEN Mucks von sich gegeben.
Da sie in den folgenden Wochen immer wieder so schön
durchschlief, quartierten wir sie in der 40.
Woche endlich aus und schleppten ihr Bettchen kurzerhand in ihr
Kinderzimmer. Klar wurde sie immer noch nachts ab und zu wach, schlief aber,
bis auf wenige Ausnahmen, in ihrem Bettchen weiter.
Nächtliches Schlafverhalten von 1 bis 2 1/2 Jahre
Mit einem Jahr wurden meine Aufzeichnungen schlagartig weniger. Daher nur ein kurzer Abschnitt zum Kleinkind-Schlafverhalten.
Ihr Schlaf wurde fester. Immer seltener wurde sie nachts wach und wenn, dann nur, weil ihr der Nuckel aus dem Mund gefallen ist. In der Regel schlief sie von 19 bis 6 Uhr. Inzwischen sind wir bei 20 bis 7:00 Uhr angekommen. Bis auf einige Ausnahmen, in denen sie schon eher wach wird. Das wird in den Sommermonaten sicherlich noch häufiger der Fall sein werden.
Natürlich gab es auch die Nächte, insbesondere wenn sie verschnupft war oder den Tag zuvor besonders viel erlebt hatte. Dann wollte sie einfach nur Nähe. In dem Falle kam sie mit ins Elternbett und schlief dort weiter.
Ich hoffe ich konnte Euch einne kleinen Einblick in Wirbelwinds Schlafgeschichte geben. Beim zweiten Kind werde ich wohl nicht so kleinlich Tagebuch führen. Aber auch da werde ich Euch auf dem Laufenden halten, versprochen.
In dem Sinne: schlaft gut :-P
Eure Wiebke
Labels: Baby-Alltag, Kleinkind-Alltag, Schlafen