Mein Still-Dilemma

So soll es nicht sein...
Ich habe ein Problem. Manche würden darin vielleicht gar kein Problem sehen. Aber mich bringt es ins Grübeln. Ich überlege, wie es sein wird, wie sich die Situation mit mir und Wölkchen entwickeln wird, wie sie auf Veränderungen reagieren wird. Denn ich möchte ab Januar, wenn Wölkchen sieben Monate alt ist, wieder zum Chor gehen. Und dieser Chor probt natürlich abends, zur Zeit, in der Wölkchen von mir bislang genüsslich in den Schlaf gestillt wird. Das würde bedeuten, dass zumindest an einem Abend in der Woche der Papa das Baby füttern und ins Bett bringen müsste.


Und genau das bereitet mir derzeit Kopfzerbrechen. Jeden Abend, wenn ich mich mit Wölkchen ins Bett lege, sie sich voller Begeisterung an mich kuschelt und ohne ein Tränchen zu vergießen einschläft, werde ich wehmütig. Es ist derzeit so einfach, so richtig. Es fühlt sich toll an, einem Baby genau das zu geben, was es derzeit braucht: mich. Wölkchen fühlt sich geborgen und genießt die Nähe. Und sie braucht diese Nähe, viel mehr als Wirbelwind damals.
Doch genauso weiß ich, dass ich wieder etwas für mich machen muss. Ich muss auch einmal etwas anderes sehen, als Babys und Mamas. Doch genau dieser egoistische Gedanke würde auch einen Bruch im Ablauf von Wölkchens Zubettgeh-Ritual bedeuten. Wir müssten an diesem einen Abend oder vielleicht sogar generell abends die Flasche einführen. Und da Abpumpen bei mir nicht wirklich funktioniert, wäre diese Flasche gefüllt mit Fertigmilch. 
Ich weiß nicht so genau, was mir mehr Sorgen macht: dem Baby Fertigmilch zu verabreichen, oder die Angst vor Stundenlangem Weinen beim Zubettbringen, weil plötzlich alles anders ist und Mamas Nähe fehlt. Wohl eher Letzteres.
Ich weiß noch, dass wir bei Wirbelwind genau diesen Schritt mit sechs Monaten gemacht haben, um das Abstillen vorzubereiten. Ganz blauäugig, wie es eben hier in Deutschland üblich ist. Statt dem Einschlafstillen habe ich sie zwar abends gestillt, sie jedoch wach ins Bett gelegt. Das war bereits eine enorme Umstellung. Als dann das abendliche Stillen gänzlich durch die Flasche ersetzt wurde, gab es einige Tage lang bittere Tränchen. Und es tat mir im Herzen weh. Einmal mehr fragte ich mich, ob es richtig war, was ich hier gerade tat. Und nun stehe ich erneut vor der Entscheidung. Und da Wölkchen deutlich anhänglicher ist, als Wirbelwind damals, befürchte ich noch viel dramatischere Szenen.

Und ich frage mich: Ist es zu früh? Wann ist der ideale Zeitpunkt um das Einschlafstillen aufzugeben? Gibt es eine Zeit, in der Babys die Veränderung am Besten verkraften? 

Sicherlich werden jetzt manche denken: "Warte doch, bis sich das Kind von selbst abstillt". Doch genau das werde ich nicht machen können. Denn das wird ja sicherlich nicht vor dem ersten Geburtstag passieren. Und - wirklich egoistisch - will ja gerne wieder abends das Haus verlassen können. Wenigstens einmal in der Woche zum Chor, oder - ganz vermessen - auch noch ein zweites Mal zum Volleyballspielen. 

Ich weiß es gibt verschiedene Schlaflernprogramme, die sich dem Thema annehmen, wie die sehr populäre aber genauso viel kritisierte Ferber-Methode, welche im Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" beschrieben wird. Eine sanftere Methode stellt das Schlafprogramm von Gordon dar, welches aber erst für Kinder ab einem Jahr empfohlen wird. Die Schlafprogramme konzentrieren sich aber eher auf das nächtliche Stillen bzw. das Durchschlafen. Darum geht es mir jedoch nicht. Es geht mir "nur" um das Einschlafen.

Was soll ich also tun? Soll ich weiter meine Hobbies hinten anstellen, damit das Kind im ersten Jahr meine volle Aufmerksamkeit und Zuwendung erhält? Soll ich weiter jeden Abend zu Hause bleiben, um sofort Abrufbereit zu sein? Soll ich mich für weitere sechs Monate selbst aufgeben? Und die wohl noch konkretere Frage ist wohl die: Kann ich das?   

Daher eine Frage in die Runde: wie habt Ihr das gemacht? Konntet Ihr Euer Kind sanft vom Einschlafstillen in ein Stillen und anschließend ins Bett bringen überführen? 
Und wenn ja noch viel wichtiger die Frage: WIE habt Ihr das geschafft?

Ich bin gespannt auf Eure Antworten.

Eure Wiebke   

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