Wölkchen wächst - der fünfte Wachstumsschub

Asche auf mein Haupt. Nun ist Wölkchen bereits 29 Wochen alt und damit offiziell schon einige Wochen ihrem fünften Wachstumsschub "entsprungen". Aber irgendwie bin ich nicht eher dazu gekommen darüber zu berichte. Doch diess Jahr muss ich das doch noch loswerden. Schließlich wird sie nächste Woche sieben Monate alt, dann steht ein neuer Entwicklungspost an. Ui, ich komme gar nicht mehr hinterher.  Das geht einfach alles vieeeeel zu schnell!
Also werde ich Euch nun etwas schildern, was im fünften Schub so passiert und wie sich dieser bei Wölkchen gezeigt hat, oder auch nicht.


Was passiert um die 26. Woche?

Der fünfte Schub findet zwischen der 23. und 26. Woche statt, also kurz bevor das Baby ein halbes Jahr alt ist. In diesem Schub lernt es, Zusammenhänge zu verstehen, also in welcher Beziehung eine Sache zu einer anderen steht. Dazu gehört auch die Verknüpfung verschiedener Sinnesreize, wie Sehen („Das ist ein Hund…“) und Hören („…und der Hund macht wau-wau“). Oder es versteht, dass ein Gegenstand mit dem anderen zusammenhängt, wie Fernseher und Fernbedienung. Aber auch ganz simple Dinge, wie der Abstand zwischen zwei Gegenständen bzw. der Standort, den ein Gegenstand einnehmen kann, gehört dazu. Ersetzt man "Gegenstand" mit "Mama", wird die Tragweite dieser neuen Fähigkeit deutlich. Denn es begreift, dass der Abstand zwischen Baby und der Mutter größer wird, wenn sie aus dem Zimmer geht. Die logische Konsequenz ist ein weinendes Baby und schlussendlich eine Mama, die mit Baby im Arm auf der Toilette sitzt.

Folgende Veränderungen werden unter anderem von Rijt und Plooij am Endes des Wachstumsschubs beschrieben:

Der Wachstumsschub bei Wölkchen

Tja, der Wachstumsschub bei Wölkchen... Um ehrlich zu sein: ich habe den Schub bei ihr nicht gemerkt. Sie war super drauf, hat nur wenig gequengelt, hatte keine Schreiattacken, die ich nicht mit Zuwendung beenden konnte. Es war eine schöne Zeit. Punkt. 
So einfach? Naja, fast. Wenn da nicht die Nächte gewesen wären. Denn nun schlief sie deutlich schlechter, entwickelte gar einen Zwei-Stunden-Rhythmus. Das heißt alle zwei Stunden, manchmal sogar stündlich, wurde sie nachts wach und verlangte nach mir. So schön die Tage waren, so zermürbend waren die Nächte. Mit Ende des offiziellen Schubs wurden diese wieder besser. Inzwischen schläft sie vier Stunden am Stück. Das kann allerdings auch mit der Umstellung vom Einschlafstillen zusammenhängen, was in die gleiche Zeit fällt.
Bei Wirbelwind zeigte sich der Schub damals ganz anders. Sie schrie gerne mal unkontrolliert, trat in den Stillstreik und war auch so sehr quenglig drauf. Allerdings kam in dieser Zeit auch der erste Zahn, so dass ihr Verhalten damit sicherlich auch zu erklären ist.

Und was kann unser Wölkchen jetzt Neues? Irgendwie ist die Entwicklung ja ein kontinuierlicher Prozess. Jeden Tag zeigt sie neue Fähigkeiten. Nur weil sie 26 Wochen alt ist, kann sie nicht plötzlich, zack, alle oben beschriebenen Sachen. 
Was mir jedoch aufgefallen ist: während des Schubes hatte sie sich wieder weniger gedreht und beschäftigte sich auf dem Rücken liegend. Nach dem Schub fing sie plötzlich an sich durch die Gegend zu rollen. Kurz abgelegt, wuff hat sie sich auf den Bauch gekugelt. Nach einer kurzen Stipvisite im Bad beispielsweise fand ich Wirbelwind dann meterweit von ihrer Spieldecke entfernt vor. Nicht sonderlich glücklich, versteht sich, auf dem harten Untergrund. 
Zudem interessierte sie sich nun für Details an Gegenständen, insbesondere Etiketten an Kleidung, Tüchern und ihrem Spielzeug haben es ihr angetan. Diese werden nicht nur bestaunt, sondern auch gerne gezutscht. Schon witzig, wenn man sie auf ihrer Decke ablegt, mit Spielzeug beglückt und kurze Zeit später ein heftiges "zutsch, zutsch" hört. Kleine Sabbermaus!
Auch insgesamt wird Spielzeug nun äußerst interessiert bestaunt, gedreht und betastet, ja sogar geschüttelt, um Geräusche zu erzeugen oder heruntergeworfen, um ihnen interessiert nachzuschauen. Dieses Spiel könnte sie ewig fortsetzen. Mein Rücken findet es allerdings nicht so lustig.
Wenn man sich anders als normal verhält, guckt sie verdattert oder lacht. Als sich letztens ihre Kusine als Katze anmalen ließ, guckte sie zunächst auf die schwarze Nase und lachte dann los. 
Und ja, wenn ich aus dem Raum gehe, protestiert sie gut hörbar, zumindest, wenn ich sie dabei anschaue. Wenn ich mal schnell hinaushusche, ohne zurückzublicken, geht es auch ohne jammernde Hintergrundmusik. Viel Zeit bleibt mir allerdings nicht, bis ich zurückkehren muss. Das Kind will ja beschäftigt werden.
Ein paar Dinge von der obigen Liste konnte ich jedoch nicht beobachten, so zum Beispiel, dass sie Dinge hochhebt, um zu sehen, ob sich etwas darunter befindet. Sie versucht keine Schnürsenkel aufzuziehen und zieht sich schon gar nicht an einem Gegenstand hoch. Auch füttert sie mich nicht, aber nun fässt sie ganz interessiert Mund, Augen, Haare, Ohren anderer an. Wenn ich mich mit ihr zum Mittagsschlaf hinlege und als gute Vorzeigemama meine Augen schließe, in der Hoffnung sie tut es mir gleich, kann ich sicher sein, dass kurze Zeit später eine Hand mein Gesicht betatscht. Und da ist sie nicht zimperlich. Aber die Augen sind ja zum Glück zu :-P

Soweit von der Entwicklungsfront. Mehr gibt es dann nächste Woche zum Siebenmonatigen. 

Eure Wiebke

Labels: