Was hilft bei Milchstau und Brustentzündung? 15 Tipps zur Selbsthilfe

Ja, mich hat es erwischt. Am Mittwoch abend in der vergangenen Woche fing es an. Meine Brust schmerzte, obwohl ich keine Knubbel durch gestaute Milch ertasten konnte. In der Nacht legte ich regelmäßig an und ließ auch die Flaschenmahlzeit aus, um einen eventuellen Milchstau zu umgehen. Am Donnerstag früh dann der große Schrecken: es tat höllisch weh und beim Blick in den Spiegel sah ich, dass meine Brust bereits ordentlich rot gefärbt war.
So schlimm hatte ich es mit Wölkchen noch nie gehabt. Bei Wirbelwind damals hatte ich eine ausgewachsene Brustentzündung mit Fieber. Da half nur noch Antibiotika. Das wollte ich diesmal umgehen. Unbedingt. Fieber hatte ich noch nicht.
 
Also fragte ich meine Twitterwelt um Rat:
Aaaah bei mir schleicht sich eine Mastitis (Brustentzündung) ein. Was kann ich tun, damit es besser wird? #followerpower
— WIEBKE (@VerflixteAlltag) 4. Februar 2016

Ganz viele liebe Menschen haben mir wertvolle Tipps gegeben, so beispielsweise @Sahnelinchen @2Kindchaos @mopsundklops @fruehlingsmama @aluberlin @hebammenblog @Terrorpueppi13 @mamirockt @MaraKolumna @Mamasprosse_AT @Saliema1 @VGEBlog @GluckeundSo @Gans_Blume @einhaufenliebe @Papa_mit_Hut @CaroGerjets @motherBirth13 @oekoHippie @frau_ang @familyzuschlag @DameAomame
Vielen Dank für Eure moralische und tatkräftige Unterstützung :-* !!!

Und damit ich beim nächsten Mal nicht wieder von Vorne sammeln muss und es Euch vielleicht auch interessiert, habe ich die Hausmittelchen einmal zusammengefasst. Gleich vorneweg sei gesagt, dass bei Fieber sofort der Arzt aufgesucht werden sollte!

15 Tipps zur Selbsthilfe

1.  Ruhe bewahren - Stress vermeiden
2.  BH ausziehen
3Stilleinlagen aus Naturseide
4.  LEICHT massieren
5.  Vor dem Stillen Wärmen - so fließt die Milch leichter
6.  Das Baby anlegen, mit dem Kinn auf der schmerzenden Stelle
7.  Nach dem Stillen Kühlen, beispielsweise Coolpacks in den BH legen
    Klingt drastisch, aber bei einer richtigen Brustentzündung merkt man die Kälte kaum
8.  Wenn das Baby nicht trinken möchte: Ausstreichen, am Besten unter der warmen Dusche
9Quark zwei Küchenrollenblätter oder Mulltuch packen und dann auf die Brust legen
10. Weißkohl wirkt entzündungshemend. 
     Roh, gekühlt und mit dem Messer etwas eingeritzt auf die Brust auflegen
11. 100% Lanolinsalbe (Apotheke)
12. Retterspitz (Apotheke)
13. Heilwolle 
14. Homöopathische Mittel: Pulsatilla und Phytolacca
15. Tee - Wenn die Ursache des Milchstaus in einem Milchüberschuss liegt:   
     Keinen Milchfördernden Tee wie Stilltee trinken und 
     (kurzzeitig) auf Pfefferminz- oder Salbeitee umsteigen  (vorsichtig dosieren!)

Nachtrag: Auf Facebook wurde mir noch der Tipp von gequollenem Leinsamen gegeben. 

Und wichtig: Quark, Kohl und Co. nicht auf die Brustwarze, sondern nur auf die schmerzende Stelle an der Brust legen. Zum Kühlen reicht auch ein feuchter Waschlappen, zu kalt sollte es nicht sein.

Und bei mir? Eine Erfolgsgeschichte mit kleinem Hänger

Und wie ging es bei mir weiter? Nachdem ich meinen Hilferuf getwittert hatte, musste ich noch die Große in den Kindergarten bringen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen in den Augen starrten mich die anderen Mütter irritiert an. Als ich auf dem Weg zum Lebensmittelladen war, um mir Quark und Salbeitee zu besorgen, wollte ich nicht mehr. Ich wollte nicht mehr Stillen, nicht mehr meinen Körper hergeben für ein Baby, das an diesem Morgen sowieso nicht von mir trinken wollte. Ich wollte das Ganze einfach beenden, weil ich mit 10 Monaten sowieso abstillen wollte. Da machten die paar Wochen auch nichts mehr aus. Als ich den Entschluss gefasst hatte, twitterte ich:
@fruehlingsmama ausstreichen geht bei mir nicht. Kaufe mir jetzt Quark und Salbei. Hätte nächsten Monat eh abgestellt. #keinBockmehr
— WIEBKE (@VerflixteAlltag) 4. Februar 2016


Kein Bock mehr. Tja. Aber warum weinte ich dann? Anscheinend war ich doch noch nicht so weit. Abstillen. Für immer. Sollte ich dieses Wochenende wirklich das letzte Mal ein Baby an meine Brust lassen? 

Den Quark und den Salbeitee holte ich. Wieder fest entschlossen macht ich mir einen Tee nach dem anderen und legte gleichzeitig viel an. Viel trank Wölkchen nicht, aber oft eben ein bisschen. Dazwischen gab es Quarkpackungen. Und abends brachte mir der Mann noch Kohl. Den BH zog ich aus, die wunde Stelle wurde vor dem Stillen mit einem Kirschkernkissen erwärmt, während des Stillens leicht massiert und hinterher gekühlt. Am Freitag führte ich meine "Kur" fort, allerdings mit BH. Das war praktischer mit den Quarkpackungen. Insgesamt trank ich 6 Tassen Salbeitee, machte drei bis vier Quarkpackungen und dazwischen für unterwegs legte ich mir Kohlblätter in den BH. Die Schmerzen waren Freitagfrüh noch unverändert, Freitagabend hingegen schon deutlich weniger. Auch die rote Stelle an der Brust wurde kleiner. Meine Milch wurde etwas weniger, allerdings war noch genug da, um weiter zu stillen. Am Samstag hatte ich kaum noch Beschwerden. Ich trank eine Tasse Salbeitee am Tag, legte mir Kohlblätter rein und machte mir zwei Quarkpackungen. Am Sonntag ebenso. Abends war ich dann tatsächlich Beschwerdefrei!  Vier Tage dauerte also der Spuk. 

Und ich stille übrigens immernoch. Den Salbeitee habe ich vorerst eingestellt. Aber in ein paar Wochen werde ich ihn wohl wieder herausholen müssen. Doch dann bin ich hoffentlich so weit. Doch erst heute wieder hat Wölkchen vergnügt gequiekt, als ich sie angelegt habe. Diese schönen Momente lassen mich weiter durchhalten. Noch ein bisschen.

Eure Wiebke

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