Meine erste Schwangerschaft - ein Rückblick auf das erste Trimester



Da ich den Blog erst begonnen hatte, als Wirbelwind bereits weit über ein Jahr alt war, fehlen mir die Berichte um Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr. Daher möchte ich nun nach und nach davon berichten. Heute erzähle ich über die ersten drei Monate meiner Schwangerschaft mit Wirbelwind.


So habe ich es mir vorgestellt


Es ist ja nicht so, dass ich blauäugig in die Schwangerschaft gegangen bin. Ich habe im Vorfeld so einige Bücher darüber gelesen. Also war ich vorgewarnt: Im ersten Trimester leiden alle Schwangeren an Übelkeit und Erbrechen, müssen ständig auf die Toilette rennen oder wahlweise vor den Augen der Kollegen und Vorgesetzten in den Papierkorb speien. Sie werden gereizt und sensibel, heulen bei Kleinigkeiten los und entwickeln zudem seltsame Essgewohnheiten. Als Ausgleich müssen sie sich aber zumindest um die Regel keine Sorgen mehr machen, denn Blutungen gibt es nun die nächsten 40 Wochen nicht mehr.



Die Entdeckung der Schwangerschaft


Und wie war es bei mir? Wirbelwind war ein absolutes Wunschkind. Nachdem ich acht Monate zuvor die Pille abgesetzt hatte, kämpfte mein Körper damit den Hormonhaushalt selber wieder auf die Reihe zu stellen. Diese Zeit war begleitet von ständigen Zwischenblutungen und unregelmäßigem Zyklus. Gleichzeitig begann ich jeden Morgen meine Temperatur zu messen, um einfach ein Gefühl für meinen (scheinbar nicht wirklich vorhandenen) Zyklus zu bekommen. Als meine Temperatur ungewöhnlich hoch blieb, kaufte ich mir einen überteuerten Schwangerschaftstest in der Apotheke. Ich machte mir nicht viel Hoffnung, schließlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch mal wieder Zwischenblutungen. Umso überraschter war ich, als ich den Test machte. Da war tatsächlich ein Strich zu sehen! Ich starrte immer wieder auf den schwachen rosa Balken und rief immer wieder „krass!!“. Mein Freund war zu diesem Zeitpunkt nicht da, und so hielt ich ihm beim Skypen den Schwangerschaftstest hoch. Man sah deutlich seine Angst in den Augen. Später erzählte er mir, dass er Angst hatte als Vater zu versagen. So ändert sich die Perspektive. Heute kann er es gar nicht erwarten das nächste Kind zu zeugen ;-)


Wie sich später herausstellte, war ich zum Zeitpunkt der „Erkenntnis“ in der fünften SSW. Durch die Temperaturmessung konnte ich im Nachhinein den Zeitpunkt des Eisprungs recht gut nachvollziehen. Bis heute frage ich mich, wie dieses Wunder in meinem Bauch entstehen konnte, bei dem Durcheinander. Zum Zeitpunkt des Eisprungs dauerte mein Zyklus bereits 30 Tage!


Ungewisses Warten


positiver Schwangerschaftstest
In den nächsten Tagen wurden die Blutungen schlimmer und ich zweifelte an, dass ich weiterhin schwanger war. Einen Abend saß ich heulend auf dem Sofa, weil ich mir so sicher war, wir müssen von Vorne beginnen: jeden Morgen Temperatur messen, warten, hoffen, bangen. Ich bestellte im Internet eine Großpackung Schwangerschaftstest, die billiger waren als das eine Exemplar in der Apotheke. Der zweite Test war eindeutig: ich bin immer noch schwanger! ich machte einen Termin beim Frauenarzt aus, der es aber nicht eilig hatte. Also saß ich erst einen Monat später (SSW 8) beim Frauenarzt, obwohl meine Blutungen weiter anhielten. Dieser bestätigte meine Schwangerschaft und verwies mich sofort ins Krankenhaus. Dort durfte ich drei Tage liegen und erhielt Utrogest und Magnesium. Anschließend noch eine Woche Bettruhe zu Hause. Es war seeeehr langweilig, aber gleichzeitig war es das erste Mal, dass jemand (außer meinem Freund) die Schwangerschaft beachtete. Es wurde Realität. Ich bekam ein Kind. Angst um das Baby hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Ich wusste, dass ich ja bereits vor der Schwangerschaft mit Blutungen zu kämpfen hatte und sich mein Baby TROTZDEM eingenistet hatte. Da würde es das hier auch durchstehen. Die Blutungen wurden besser. Ob es jetzt an den Hormonen lag, oder einfach an der Zeit, sei mal dahingestellt. 


Von Übelkeit und sonstigen Beschwerden


In der sechsten SSW setzte bei mir ein leichtes Unwohlsein ein. Brechen musste ich nie, nur nach Autofahrten - bei denen mir sowieso schon schlecht wurde - musste ich gehörig durchatmen. Die große Kotzerei vor den Kollegen blieb aus. Das Unwohlsein schwoll nach drei Monaten ab. Komische Essgewohnheiten entwickelte ich eigentlich nicht. Nur Süßes wollte ich plötzlich nicht mehr und ab und an gönnte ich mir ein Glas Spargel aus dem Supermarkt.

Des Weiteren hatte ich im zweiten Monat Brustspannungen, verstärkte Blähungen und vermehrtes Aufstoßen. Dass die Brüste bereits jetzt an Volumen zunahmen, erfreute den werdenden Papa natürlich besonders. Blöd nur, dass uns die Ärztin Sexverbot verordnet hatte.


Erkenntnisse beim Frauenarzt


Das erste Ultraschallbild hielt ich in der 8. SSW in den Händen, den Mutterpass in der 10. SSW. Schon nach wenigen Wochen war ich Stammgast bei meinem Arzt, der mich auf Grund der Blutungen als Risikoschwangerschaft einstufte. Und so hatte ich die Ehre besonders viele Termine wahrnehmen zu dürfen. Mein hübscher Mutterpass quoll nur so über von Terminen und Untersuchungsergebnissen. Für Letztere musste sogar ein Zusatzblatt eingelegt werden. Einerseits war es schön für mich so häufig in meinen Bauch hineinschauen zu dürfen, andererseits steckte mich mein Arzt mit seiner (wie sich herausstellte unbegründeten) Sorge allmählich an. 


Ultraschallbild in der 13. SSW
In der 13. SSW durfte ich das erste Mal beobachten, wie sich mein Wirbelwind bewegte. Ich glaub ich habe über das gesamte Gesicht gestrahlt. Das erste Lebenszeichen, außer den Herztönen. Es hatte den linken Arm über den Kopf gehoben und eine „Bodenwelle“ gemacht. Ja, sie war schon damals sehr aktiv.


Soweit erst einmal zum ersten Trimester. In den folgenden Wochen werden die Berichte zum zweiten und dritten Trimester folgen, sofern Euch das überhaupt interessiert?!

Eure Wiebke

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